Die Mitgliedschaft in unserer Zunft ist eine Lebensverbindung. Wir geniessen die Freundschaft zu unseren Brüdern zu Lebenszeiten und geben ihnen am Zunftessen auch das letzte zünftige Geleit. Nachdem der Zunftchor am Zunftessen 2018 seinen Einstand am Zunftessen gab, haben sich unser Chorleiter, Beat Trachsler und unser Pianist, Peter Ammann zusammengesetzt und ein eigenes Lied für diesen wichtigen Moment im Leben unserer Zunft komponiert. Von nun an gedenken die Zunftbrüder im Rahmen der Totenehrung ihrer ihnen vorangegangenen Brüdern mit diesem schönen, tragenden Lied.
Auf der Zunftfahrt 2015 nach Courgenay wurde im Bahnhofsbuffet das berühmte Lied Gilberte de Courgenay spontan aus 100 himmlischen Kehlen gesungen. Es klang nicht nur gewaltig, vielmehr strahlte auch riesen Freude aus den Gesichtern der zünftigen Sänger (*). Als nach den Neuwahlen im Frühjahr 2016 der neu zusammengesetzte Zunftvorstand zusammentrat, stellte der Meister die Frage, was denn eine Zunft zusammenhalte und was wir weiter fördern wollen. Neben vielen ebenso wichtigen Punkten wurden sich die Vorgesetzten einig, dass unter anderem Rituale und gemeinsam Erlebtes zusammenschweisse. Mit viel Freude blickte die Runde auf das gemeinsame Singen in Courgenay zurück. Leider wurde das vorhandene Zunftlied mit dem schönen, vom Zunftbruder Beat Trachsler verfassten Text, nicht mehr gesungen, da die Melodie für uns Laien etwas zu schwierig ist. Der Vorstand wollte mit dem Chorleiter unserer Schwesterzunft der E.E. Zunft zum Goldenen Stern prüfen, was getan werden könne damit das Zunftlied zu neuem Leben erwache. Dieser war gleich Feuer und Flamme und präsentierte flugs ein komplett neues Lied. Die Vorgesetzten waren ebenfalls begeistert und so präsentierte Richard Hubler am Zunftessen 2016 das neue Lied als Gastgeschenk seiner Zunft und studierte es sogleich mit der kräftig mitsingenden Zunftgemeinde ein. Das bisherige Lied soll aber keinesfalls ersetzt werden, sondern weiterhin als Zunftlied unsere Anlässe bereichern. Wie dies gelingt werden wir sehen. Damit darf der Himmel gleich zwei schöne Lieder sein eigen nennen und wir hoffen, dass beide fleissig gesungen werden.
(*) Ergänzung des Meisters: Die E. Zunft zu Himmel hat keinen Chor – wir sind ein Chor.
Dass die Brüder E. E. Zunft zum Himmel am Zunftessen vom 23. Oktober 1999 ein eigenes Zunftlied singen konnten, war der Initiative der Vorgesetzten, insbesondere jener von Meister Kurt Jenny und Schreiber Rene Hertner zu verdanken: Im Vorjahr hatten sie dem Buchautor und Baseldeutsch -Experten Beat Trachsler den Auftrag erteilt, sich einen Text zu überlegen, der das bisher verwendete Bundeslied (mit dem Freimaurer-Text: Brüder, reicht die Hand zum Bunde) ersetzen sollte. Dem mit der ehrenvollen Aufgabe betrauten Verfasser wurde bald klar, dass ein solcher Liedtext einige Anforderungen erfüllen musste. So durfte beispielsweise die Zahl der Strophen nur gering sein und ihr Bau musste einfach sein, die Sprache selbstredend der Basler Stadtdialekt. Der Tenor des Textes durfte weder patriotisch-schwülstig noch lieblich daher kommen. Angesprochen werden musste sowohl die Vergangenheit der Künstlerzunft wie ihre Gegenwart (Was bedeutet heute Zunftleben?) und ihr Fortbestehen in der Zukunft (etwa durch einen hymnischen Refrain. Das Lied sollte ja an feierlichen Anlässen, beispielsweise an der Zunftaufnahme gesungen werden können).
Nachdem die Textfassung vorlag, galt es, diese zu vertonen. Als Komponist erschien Art Paul (eigentlich Arthur Paul Huber) geeignet, der sich seit Jahrzehnten einen Namen als Arrangeur und Komponist, unter anderem für das Fauteuil-Theater («Pfyfferli») gemacht hatte. Art Paul leferte eine Melodie, die trefflich den Charakter des Textes berücksichtigt, die allerdings den Zunftbrüdern nicht so leicht ins Ohr geht.
Das Zunftleben ist geprägt durch eine Lange Geschichte, Rituale und schöne Momente. Ein sehr bedeutender Moment ist die Aufnahme in unsere Zunft. Unser Chorleiter, Beat Trachsler und unser Pianist, Peter Ammann haben ein weiteres Lied komponiert um diesem Lebensgefühl Ausdruck zu verleihen. Es erzählt von der Geschichte der Zunft und besingt das Zusammensein. Ein Abschnitt ist der Aufnahme gewidmet. Mit diesem Lied und insbesondere der Zeile ‚Kumm Brueder stimm jetzt mit is yy. S‘isch myy Zumpft zum Himmel jetzt au dyy‘ heissen wir neue Zunftbrüder im offiziellen Akt in unserer Mitte willkommen.