Grund genug, den Frühjahresanlass der beiden E. Zünfte zum Goldenen Stern und zum Himmel in den Historischen Gemäuern abzuhalten. Am 8. April erfuhren wir interessante Eindrücke der religiösen Geschichte der Stadt Basel. Pfarrer und Zunftbruder Michael Bangert schilderte uns auf spannende Art die Entstehungsgeschichte und Entwicklung dieses Klosters, welche von Dominikanermönchen geführt worden war.
Die Basler Predigerkirche entstand 1233 bis 1237 als Klosterkirche des Dominikanerordens. Anlässlich des Umbaus von 1262 bis 1269 wurde sie als eine der ersten Kirchen am Oberrhein dem Stil der Gotik angepasst. 1264 erfolgte die Weihe des Chores durch den bekannten Dominikaner Albertus Magnus, Bischof von Regensburg.
Im Gegensatz zu den wohlhabenden Kirchengängern, welche zur damaligen Zeit im Basler Münster ihrem Glauben folgten, waren bei Gottesdiensten der Dominikaner in der Predigerkirche die einfachen Leute (Handwerker, Bauern) anzutreffen. Die Spiritualität und Schlichtheit der Dominikaner wirkte auf diese Gesellschaftsschicht glaubwürdiger als der Prunk im Münster. Diese Verbindung der Handwerker hatte daher auch sehr grossen Einfluss auf die Geschichte der Basler Zünfte. Die Dominikaner waren fromme Menschen und da sammelt sich das Licht zum Himmel. Dies zeigt sich noch heute, sind doch die Brüder der E. Zunft zum Himmel fromme Zeitgenossen.
Das beim Basler Erdbeben von 1356 zum grossen Teil zerstörte Gotteshaus wurde wieder renoviert und wurde während des Konzils von Basel 1431 bis 1449 von den Teilnehmern rege genutzt. Weiter wurde beim Bildersturm von 1529 fast die gesamte Ausstattung zerstört und das Kloster wieder aufgelöst. Später wurde der Chorraum sogar als Frucht- und Salzlager missbraucht. Nach dem Abriss des Klostergebäudes 1857 wurde das gotische Wahrzeichen, die Kirche, grundlegend renoviert und beheimatet heute die Gemeinde der christkatholischen Kirche.
Zum Schluss des Vortrages empfiehlt uns Pfarrer Michael Bangert den Besuch Konzertreihe „Abendmusiken in der Predigerkirche“, welche jeweils am 2. Sonntag im Monat um 17 Uhr vor vollen Rängen stattfinden. Nach dem gut einstündigen Referat genossen wir den von der Kirchgemeinde offerierten Apéro. Wir hätte noch lange den interessanten Ausführungen unseres Zunftbruders zugehört. Die E. Zunft zum Himmel wird deshalb den Spendenfonds der christkatholischen Kirche bei den Vergabungen berücksichtigen.
Markus Vögtli
Schreiber II E. E. Zunft zum Himmel