Einladung
Die Einladung zum Zunftessen wurde dieses Jahr von Zunftbruder Rolf Meyer (sen.) gestaltet. Der bekannte Laternenmaler und Cliquenkünstler hat sich Portraits der Engel im Himmel ausgedacht. Die Idee, Zunftbrüder als Engel zu bezeichnen ist gewagt aber es gibt ja verschiedene Engel und auf jeden Fall ist ein weiteres himmlisches Meisterwerk daraus geworden.
Rebhaus
Für unseren Hauptanlass des Zunftjahres trafen wir uns am Nachmittag des 21. Oktober 2017 im Restaurant Rebhaus. Nach einem ersten Begrüssungstrunk hat uns Peter Stalder, Meister zum Rebhaus und vorsitzender Meister der drei Ehrengesellschaften empfangen und Spannende Hintergründe und Geschichten zum Rebhaus und der „Gesellschaftshaus zum Rebhaus AG“ näher gebracht.
Waisenhaus
Hinter Banner und Spiel sind wir dann zum Waisenhaus gezogen. Dort hat uns Bürgerrat und Statthalter des Leitungsausschusses des Waisenhauses Dr. Stefan Wehrle empfangen und wissenswertes über diese traditionsreiche Basler Institution erklärt.
Aufnahmen
Anschliessend ging’s in den Karthäusersaal. Bei Bier und Bretzel, ein typischer Aperitif für eine Handwerkerzunft, wurden unsere neuen Zunftbrüder, Marco Mistri und Jacov (Kuba) Wirtz, vorgestellt. Jacov richtete im Namen der Neuaufgenommenen einige Dankesworte an die Zunftbrüder. Unser neuer Zunftbruder Philipp Schürch hatte bereits eine langeplante andere Verpflichtung und wird an der Zunftfahrt 2018 von den Zunftbrüdern willkommen geheissen. Im Rahmen des feierlichen Aufnahmerituals konnten beide, unter fachkundiger Anleitung unseres Zunftbruders Andreas Zuber, zeigen, wie sie sich als Rahmenvergolder anstellen. Das Fazit: ‚S isch rächt gsi‘ und so wurde freudig und unter der Leitung des Autors Beat Trachsler das Zunftlied angestimmt. Bei der Orgelbegleitung ist es mit 22 Registern zwar zu leichten musikalischen Unstimmigkeiten gekommen, doch hat dies weder der Stimmung noch der Intensität Abbruch getan.
Aufmarsch
Die ganze Festgemeinde schritt dann gemütlich hinter Banner und Spiel zum Hotel Merian. Der Meriansaal war für uns festlich gedeckt. Wir genossen ein ausgezeichnetes Mahl mit vier Gängen und interessanten Reden.
Begrüssung und Meisterrede
Nach der Begrüssung der Gäste durch den Meister und der Ehrung der ältesten Zunftbrüder im Saal hat sich der Meister mit seinen Ausführungen über die Zahl 50 einige Gedanken gemacht. Erst über die Zunftbrüder unter 50, die sich neu zum Austausch treffen: Ihnen gehört die Zukunft und sie sollen unter Ihren Freunden neue Zunftbrüder gewinnen. Danach über die Arbeitnehmer über 50, die in den grossen multinationalen Unternehmen immer mehr unter Druck geraten. Die Jungen, wie auch die Erfahrenen haben ihre ganz eigenen Stärken und Schwächen, die sich gegenseitig sehr gut ergänzen können. Erfolgsfaktor ist hier die Älteren und Jüngeren in gemischten Teams zu integrieren und respektvoll beide Seiten zu einer Synthese zu bringen. Zuguterletzt behandelte der Meister die dritte 50. Diese ist grün. Allen Zunftbrüdern, denen es beruflich gut geht und denen es möglich ist, sollen bei der Tischsammlung eine grüne Note beisteuern.
Forschungsstandort Basel
Unser Ehrengast, Dr. Christoph Eymann, hat uns in seiner Rede sehr interessante Einblicke in den Forschungsstandort Basel gegeben. Er hat dabei die Wichtigkeit des Universitätsstandortes Basel herausgestrichen. Eine Volluniversität mit Geisteswissenschaften, Philosophie, Theologie, Mathematik, Jura und Medizin. Der Vortrag selbst setzte ein Zeichen in Sachen Eloquenz und Differenziertheit.
Städtebau und Entwicklung
Der zweite Ehrengast, Beat Aeberhard, Kantonsbaumeister, orientierte uns über Chancen in der begrenzten Fläche des Kantons Basel Stadt für Städtebau und –Entwicklung. Dabei ist nicht nur der Bau in die Höhe zu erwähnen sondern auch die Flächen von alten Industriegebieten, die einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Als Beispiel erwähnte er die Pläne im Lybüchel eine kombinierte Nutzung mit Wohnungen und Gewerbe aufzubauen.
Grussworte
Raoul Furlano, Meister E. E. Zunft zum Goldenen Stern, bedankte sich für die Einladung auch im Namen von Statthalter Christophe Haller, in gewohnt dynamischer und mitreissender Art.
Conrad Frey, Meister der Zunft zum Rüden Schaffhausen, bedankte sich für die Einladung auch im Namen des zweiten Zunftmeisters, David Andreae. Er hat uns eine Einladung zum traditionellen Dreikönigsumzug in Schaffhausen in Aussicht gestellt, der wir dann am 6. Januar 2018 mit einer stattlichen Delegation gefolgt sind.
Paul Schär, Säckelmeister E. E. Zunft zu Webern hat einen schönen Vers vorgetragen und ein kleines Präsent überreicht. Paul Schär wurde begleitet von Bannerherr Fred Rufer.
Zusammen mit Richard Hubler, Chorleiter E. E. Zunft zum Goldenen Stern wurde die Zunfthymne mit Klavierbegleitung angestimmt.
Tischsammlung – ZBIN
Erstmals wurde die Tischsammlung zu Gunsten der Organisation „Zunftbrüder in Not“ durchgeführt. Altmeister Hanspeter Müller, Leiter der Arbeitsgruppe ZBiN, hat uns zuvor die Aktivitäten etwas näher gebracht. Insgesamt wurden Fr. 2’655.- gesammelt, weitere Fr. 695.- haben nicht anwesende Zunftbrüder gespendet und die Zunft hat später auf Total Fr. 4’000.- erhöht. Dies ist ein tolles Resultat, das zeigt, dass Zunft eben mehr als Essen, Trinken und Reden ist. Allen Spendern ein zünftiges Dankeschön!
Zum Abschluss erschallte der Wettsteinmarsch des Zunftspiels. Nach Tafelschluss beendeten eine grosse Zahl von Zunftbrüdern den Abend im Restaurant Schafeck, welches kurz vorher unter neuer Leitung seine Türen wieder geöffnet hat.
Es war ein sehr würdiger und gemütlicher Anlass im Kreise der Zunftbrüder mit gutem Essen, unseren Riten, spannenden Reden und vielen interessanten Gesprächen. Genauso, wie ein Zunftessen eben sein soll.
Rückmeldung
Die spontane Rückmeldung eines Zunftbruders am Sonntag nach dem Anlass hat uns im Vorstand sehr gefreut.
Das gestrige Zunftessen hat mich beeindruckt. Grossartig begonnen im Rebhaus – mit Balkonszenen, dann der Besuch im Waisenhaus mit der Zunftaufnahme – würdig und massvoll. Der Gang entlang dem Rhein – eine angemessene Präsenz in der Öffentlichkeit. Das vorzügliche Zunftessen mit erlesenen Weinen, die grossartige und beeindruckende Rede des Meisters und die locker-flockige Führung durchs Programm durch den Irtenmeister, wie auch die gehaltvollen Ansprachen von redegewandten Persönlichkeiten unserer Stadt, liessen den Abend im Kreise alter und neuer Bekannter zu einem vollen Erfolg werden. Gratulation, vom Allerfeinsten! Das Zunftleben wird so wieder Gewicht und Gehör in unserer Stadt erhalten – was im Zuge der nur nach Zahlen und Erfolgen lechzenden Gesellschaft von enormer Bedeutung ist! Die U + Ü 50 – Aktivitäten mögen das ihre zur Prosperität beitragen.
E guete Sunntig wünscht
Marcel Rünzi
Impressionen vom Zunftessen 2017